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Jacky-die Zecke

Jacky-die-Zecke

Die vielleicht mal 3 Millimeter großen Zecken um das Vielfache vergrößert würden sich optimal als "Monster" für einen Hollywood-Film eignen. Sie besitzen einen Stechrüssel. Dieser hat manchmal Zähne, die sich wie Widerhaken in ihren Opfer festkrallen. Diese Mundwerkzeuge sind noch von viergliedrigen Tastern umgeben. Mit acht Beinchen läuft die Zecke herum, schneller als die Weinbergschnecke, und trägt ihren vielleicht mit Blut vollgestopften dicken Bauch. Die Zecken haben nicht nur Augen, sondern ein besonderes Wärmeempfinden. So erkennen sie sofort ein Tier oder Menschen, wenn sie bei einem Spaziergang in der Natur vorbeikommen. Dann lässt sich die Zecke auf ihr Opfer fallen oder kriecht von einem angestreiften Ast eines Busches oder hohen Grases auf ihren Wirt. Sie sticht zu und gibt sofort Speichel in der Wunde ab. Dieses besondere Gemisch hunderter Proteine verhindert die Blutgerinnung (und anderes). Dann saugt die Zecke das gute Blut ihres Opfers ein. Sie ist dabei wählerisch. Ist sie satt, lässt sie sich fallen. Die Weibchen legen nun bald an einer geschützten Stelle am Boden ihre Eier ab. Das können mehrere Tausend sein.

Das gefährliche am Zeckenstich ist nicht die Zecke und ihr Biss, sondern die Bakterien und Viren aus dem Speichel der Zecke.

Bakterien bestehen aus Zellen, die sich selbstständig vermehren. Es gibt anaerobe und aerobe Formen. Aerobe Bakterien benötigen Sauerstoff zum überleben. Bakterien sind nur im Lichtmikroskop sichtbar. Dazu benötigt werden die so genannten "Gramfarben". Bakterien vermehren sich einfach durch Zellteilung. Aus Eins wird Zwei. Bakterien können mit Antibiotika angegriffen werden.

Viren sind die kleinsten Krankheitserreger. Ihr Erbmaterial ist von einer Eiweißhülle umgeben. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel. Viren benutzen Zellen als Wirt, der neue Viren erzeugt. Viren sind im Elektronenmikroskop sichtbar. Viren können nicht mit Antibiotika besiegt werden.

Die schlimmsten Bakterien, welche in der Zecke "wohnen", sind die Borrelien.
Die schlimmsten Viren, welche in der Zecke "wohnen", sind die FSME-Viren.

Die Borrelien leben im Darm der Zecken. Diese Bakterien verursachen die Borreliose, eine auf der Nordhalbkugel weitläufig auftretende Infektionskrankheit. Sie durchläuft mehrere Stadien: - Haut an der Einstichstelle wird rot und entzündet, Gelenke, Muskeln und Nerven werden von der Borreliose befallen. - Fleck ändert sich in rote Scheibe. - Nach einigen Wochen wirkt alles wie normal, doch die Borrelien leben weiter im Körper und vermehren sich. - Die Borrelien breiten sich nun im ganzen Körper aus. "Generalisierung" wird das genannt. Fieber, Schweiß, Muskelschmerzen, Lymphknoten-Schwellungen, usw. treten auf. Das befallene Nervensystem bewirkt Lähmungen der Gehirnnerven (mit Folgen wie Gesichtslähmung) und Nervenwurzelentzündungen. - Monate oder Jahre nach der Infektion beginnen Gelenksentzündungen wie an Knien oder Ellbögen. Einmal da, einmal dort gibt es schmerzhafte Schwellungen über mehrere Wochen.

Die FSME-Viren vermehren sich schon an der Stichzelle. über die Lymphwege gelangen sie ins Blut. Erstmals wird ihre gefährliche Wirkung nach rund 8 Tagen sichtbar. Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen treten auf, verschwinden aber wieder. FSME steht übrigens für Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis. Bei rund 10 % der Infizierten haben die Viren aber schwerwiegender Folgen. Hohes Fieber bei 40 Grad und schließlich Meningitis mit schweren Bewusstseinsstörungen und Lähmungen. Hirnstammenzephalites und Ausfall der motorischen Funktionen der Arme und Beine sind möglich. FSME-Infektionen können nur mehr in stationärer Behandlung therapiert werden. Es gibt keine antiviralen Medikamente. Die Gesundheitsbehörden raten daher dringend, sich gegen FSME impfen zu lassen. österreich gilt als ein Kernland der FSME-Verbreitung in Europa, wobei diese Viren sich nur in Höhenlagen unter 1000 Meter sich vermehren dürften. Hochriskogebiete finden sich im Tiroler Inntal und entlang der Donau vor Linz, in der Wachau und Wien. In Kärnten, der Steiermark und Burgenland sind viele Gebiet mit hohem Risiko zu finden.

Resumee: Jacky die Zecke lauert im Busch und eine FSME-Impfung macht ihren Speichel deutlich ungefährlicher!